Um die Burg Zvikov zu erkunden, folgt man selbstständig und ohne Führer den Pfeilen auf der vorgegebenen Tour. Alles Wissenswerte zur Burg erfährt man aus den Texten, die den Besuchern in verschiedenen Sprachen zur Verfügung stehen. Für viele Gäste ist diese Erfahrung neu, denn in den meisten Schlössern darf man sich nur unter Begleitung eines Schlossführers bewegen. Dass das Konzept von den Gästen angenommen wird, zeigen viele positive Rückmeldungen auf touristischen Internetplattformen.
Während der Tour lernt man nicht nur die wichtigsten Räume des Königspalastes, sondern auch die Kellerräume und die Kapelle kennen. Alles in allem eine empfehlenswerte Tour durch eins der wichtigsten Schlösser Tschechiens.
Tickets und Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und eine Möglichkeit zur Ticket-Reservierung sind auf www.hrad-zvikov.cz zu finden.
Eine Tour dauert etwa 45 Minuten, wobei maximal 50 Personen gleichzeitig zugelassen sind. Eine vorherige Reservierung ist praktisch, aber nicht unbedingt notwendig.
Was gibt es auf der Burg Zvikov zu sehen?
Waffenkammer
Die drei Räume und eine Halle gehören zu den ältesten im Schloss und wurden in den 1840er Jahren erbaut. In den Vitrinen sind archäologische Funde aus der Umgebung des Schlosses zu sehen.
Keller
Die Keller dienten vor allem als Lagerräume, wo unter anderem Lebensmittel aufbewahrt wurden.
Aussichtsterrassen
Sie befinden sich anstelle der sogenannten königlichen Schlafzimmer, die zu den prächtigsten Räumen des Schlosses gehört haben sollten. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden sie zerstört, als die gesamte Burg nur für wirtschaftliche Zwecke genutzt wurde. Ein Teil des Palastes über der Moldau ist weitgehend eingestürzt. In den 1970er Jahren wurden die Räumlichkeiten in umgewandelt. Auf der Nordseite gibt es freie Sicht auf den Zusammenfluss von Otava und Moldau.
Servicezimmer
Hier ist ein Modell des gesamten Schlosses. Man sieht auch Wandbilder, die von anderen Orten der Burg übertragen wurden, an denen die Gefahr der Zerstörung bestand. Die meisten erhaltenen Gemälde stammen vom Ende des 15. Jahrhunderts.
Esszimmer
Der Raum wurde im Renaissancestil umgebaut und zeigt damit die großen Umbauten, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stattfanden, als das Schloss den Švamberks gehörte. Es gibt auch eine genaue Datierung dieser Modifikationen. Über einem der Fenster ist das Jahr 1561 vermerkt, als Vlach von Milevsko diese Änderungen vornahm.
Kräuterhalle
Die Halle wurde nach 1829 restauriert. An den zerstörten Wänden sind Fragmente des Originalgemäldes erhalten, nach denen der Raum auch einen Namen hat. Das Gemälde wurde wie 1616 beschrieben restauriert und nach 1900 im historistischen Stil angefertigt.
Rittersaal
Diese Halle ist einer der größten Schlossräume und wurde in ihrem ursprünglichen gotischen Stil restauriert. Die Möbel vervollständigen das Erscheinungsbild der Innenräume. Während der Spätgotik dominierten Effizienz und Funktionalität, der Wunsch nach Dekoration und überdurchschnittlicher Ausstattung der Residenzen kam erst später auf.
Hochzeitssaal
Der Tanz- und Wahlsaal ist auch einer der interessantesten Räume im Königspalast in Zvíkov. Der gesamte Raum ist mit Fresken vom Ende des 15. Jahrhunderts geschmückt. Das erhaltene Bild der Tanzfreude zeigt fünf tanzende Tanzpaare, zwei Musiker und einen Clown. Über dieser Szene sind 4 weltliche Wähler des kaiserlichen Kaisers abgebildet.
Die Treppe führt zur sogenannten Kronenhalle.
Kronsaal
Der zuständige Archivar stellte zu Beginn des 17. Jahrhunderts fest, dass Zvíkov im Falle einer Gefahr bei der Fertigstellung von Burg Karlštejn als Aufbewahrungsort für Kronjuwelen diente. Diese Halle sollte zu diesem Zweck genutzt werden – deshalb heißt sie Korunní. Ob dies tatsächlich der Fall war, konnte bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden.
Turm
Die Oberseite des Turmes ist zugänglich. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Gegend, beide Flüsse und die bewaldete Umgebung des Schlosses.
St.-Wenzel-Kapelle
Die Kapelle ist einer der wertvollsten und schönsten Orte der Burg Zvíkov. Während andere Teile des Palastes repariert oder rekonstruiert werden mussten, überlebte dieser südliche Teil neben dem Turm auch turbulente Zeiten und wurde kaum beschädigt. Der gesamte königliche Palast wurde zwischen 1250 und 1270 erbaut. Der Bauprozess fand mit der Kapelle seinen Abschluss. Das Gebäude stammt aus der Regierungszeit von Přemysl Otakar II. (König aus Eisen und Gold). Die gesamte Form und Ausstattung der Kapelle sollten die Größe seiner königlichen Macht beweisen. In der Kapelle gibt es neben dem Altar auch in ihrer Art einmalige frühgotische Fresken zu sehen.
Unter den Kalkmalereien der Sakristei wurden Wandgemälde gefunden, die vielleicht die älteste erhaltenen Malereien in Zvíkov sind, wahrscheinlich sogar aus dem 14. Jahrhundert. Interessant ist das Motiv von Mönchen mit Masken im Gesicht.
Fotos:
Schloss Zvikov © Huspi | Dreamstime.com
Innenhof der Burg Zvikov von , [CC BY 2.5], Wikimedia Commons
Hrad Zvikov von ,
St.-Wenzel-Kapelle von